Bei Hernien handelt es sich um Vorwölbungen von Teilen des Bauchraumes durch die Bauchdecke.
Hernien stellen weit verbreitete Erkrankungen des Menschen dar. Die häufigste Form ist die Leistenhernie – der Leistenbruch. Ursache ist die anatomische Schwachstelle der Bauchwand in der Leiste an der Stelle, an der beim Mann der Samenstrang durch die Bauchwand hindurchtritt. Bei der Frau liegt an dieser Stelle das sogenannte Mutterband, das aber wesentlich kleiner ist als der Samenstrang. Dies ist die Erklärung für das wesentlich häufigere Auftreten von Leistenbrüchen beim Mann als bei der Frau.

Auch Brüche am Bauchnabel und im Bereich von Operationsnarben an der Bauchdecke sind häufige Erkrankungen. Bei diesen Bruchtypen gibt es die Häufung eines Geschlechts allerdings nicht.
Als frühes Symptom von Hernien beschreiben die Patienten oft Schmerzen in der betroffenen Region. Dabei treten die Beschwerden besonders bei Anstrengungen mit Anspannung der Bauchmuskulatur auf.
Im weiteren Verlauf kommt es dann zur tastbaren und sichtbaren Vorwölbung von Gewebe aus dem Bauchraum durch die Bauchdecke. Diese Vorwölbung hat den Hernien ihren Namen gegeben, da sich das Wort Hernie vom griechischen Wort Hernios ableitet und Knospe bedeutet.
Die wichtigste Komplikation von Hernien ist die Einklemmung des sogenannten Bruchsackes mit seinem Inhalt in der Bruchpforte. Hierbei kann es zum Absterben der abgeklemmten Anteile mit Ausbildung einer schweren Entzündung des Bauchraumes kommen.
Um dieser Komplikation vorzubeugen, sollten alle Eingeweidebrüche in der Regel operativ behandelt und verschlossen werden.
Es stehen hierzu heute mehrere Methoden zur Verfügung, wobei die Wahl der Methode von der Art der Hernie, aber auch vom Alter des Patienten abhängt.
Bei den Leistenbrüchen besteht die Möglichkeit, die Bruchpforte mit einem auf endoskopischem Wege eingebrachten Netz zu verschließen oder den Bruch direkt über einen Hautschnitt freizulegen und dann zu verschließen. Auch bei dieser Methode wird gelegentlich ein Kunststoffnetz zum Verschluss der Bruchpforte verwendet.
Die übrigen Bruchformen werden in der Regel immer über einen Hautschnitt direkt dargestellt und verschlossen.
In unserer Praxis verwenden wir die Verfahren, bei denen der Weichteilbruch über einen Hautschnitt direkt dargestellt wird.
Diese Verfahren können in sehr vielen Fällen im Rahmen eines ambulanten Eingriffs durchgeführt werden, sofern nicht Begleiterkrankungen oder andere Gründe gegen eine ambulante Operation sprechen.


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